
Hallenheizungssysteme im Umbruch
In den letzten Jahren hat sich die Hallenheizung, auch wegen der Energieeinsparverordnung 2014, sprungartig weiterentwickelt.
Vor noch wenigen Jahren beheizte man meist direkt die Luft der Hallen mittels zentralen Öl- oder Gasbrenneranlagen. Dabei wurde die Luft über ein Kanalsystem in die Halle transportiert. Der Lufttransport kostete viel Elektroenergie und die Systeme waren, besonders in hohen Hallen, weniger effektiv, da ihnen ein einfaches Gesetz der Thermik einen Strich durch die Rechnung zog: Warme Luft steigt nach oben. Durch die Weiterentwicklungen der Heiztechnologie ist es nun möglich, die aufsteigende Luft wieder in die Arbeitsebene zu befördern, wodurch eine gleichmäßige Wärmeverteilung und eine effektivere Beheizung der Halle ermöglicht werden. Weiterhin kann der Energieverbrauch für den erforderlichen Lufttransport durch Dezentralisierung verringert werden.
Eine weitere Energieeinsparung erreicht man heute durch Strahlungsheizungen. Die Empfindungstemperatur durch Wärmewellen (Infrarotanteil) ermöglicht es die Lufttemperatur im Raum zu senken und damit, bei gleicher Behaglichkeit, noch mehr Energie einzusparen.
Mussten sich Unternehmer bis vor kurzem noch entscheiden, ob zentrale oder dezentrale Hallenheizungen vorteilhafter sind, schafft nun die neue Energiesparverordnung Abhilfe: Ab dem Jahr 2016 müssen Nichtwohngebäude mit Innentemperaturen bei 19°C um 20% besser isoliert werden und der zulässige Primärenergiebedarf aller Nichtwohngebäude wird pauschal um 25% reduziert. Jedoch gelten die neuen Regelungen nur für zentrale Heizanlagen, weshalb sich die dezentrale Variante wegen des geringeren Aufwandes mittelfristig durchsetzen wird. Die beiden Varianten unterscheiden sich dadurch voneinander, dass zentrale Heizungen meist über einen eigenen Heizraum verfügen, von dem aus die Wärme erst in den zu beheizenden Raum transportiert werden muss. Dezentrale Heizungen stehen dagegen ökologisch wie ökonomisch besser da: Sie sind effizienter, sparsamer, emissionsärmer, und das bei günstigeren Investitions- und Betriebskosten. Bei ihnen wird der zu beheizende Raum direkt erwärmt, d.h. die Wärme wird dort erzeugt, wo sie auch abgegeben werden muss.
Die Systeme sind wiederum in konvektive Heizung (Wärmeübertragung über Luft) und Infrarotheizung (Wärmeübertragung über Strahlung) gliederbar, wobei die Infrarotsysteme heutzutage deutlich zunehmend eingesetzt werden.